Was versteht man eigentlich unter Waldbaden?
Als Kursleiterin für Waldbaden höre ich oft die lustige Frage: „ Schwimmt man da nackt oder im Badeanzug durch den Wald?“
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Waldbaden meint „ein achtsames Verweilen und Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes.“
Den Ursprung des Waldbadens finden wir in Japan. Dort wurde der Begriff „Shinrin Yogu” übersetzt zu Deutsch Waldbaden vom Ministerium für Land-, Fischerei- und Forstwirtschaft in mehreren Phasen geprägt. Seit 1982 wird vom Ministerium an der Wechselwirkung der Atmosphäre des Waldes und den menschlichen Organismus wissenschaftlich geforscht.
Was erwartet sie also beim Waldbad?
“Shinrin Yogu” ist eine Einladung zum absichtslosen Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes.
Wir erleben die Wiederentdeckung der Langsamkeit und versuchen mit all unseren Sinnen unsere Umgebung intensiv wahrzunehmen. Wir konzentrieren uns ganz bewusst aufs Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen und insbesondere auf uns Selbst.
Um all Ihre Sinne anzuregen, biete ich Ihnen zwischen unserem Schlendern und langsamen gehen, kleine Übungen der Achtsamkeit, Meditationen, Bewegungsübungen zum Mitmachen, kleine Gedichte und Geschichten zum zuhören an. Bei allem gilt, Sie können mitmachen – aber es steht ihnen immer frei zu wählen. Falls Sie nicht mitmachen möchten, bitte ich Sie sich nicht zu weit von der Gruppe zu entfernen und sich ruhig zu verhalten, damit Sie die anderen Teilnehmer nicht stören.
Was bietet uns „Doktor Wald“?
Warum ist seine Atmosphäre so gut zur Steigerung unseres Wohlbefindens und Förderung der Gesundheit geeignet? Das hängt zusammen mit den Terpenen und den “World Wide Wood “, aber auch die Farben Grün und Braun wirken sich positiv auf uns und unser Wohlbefinden aus.
„Terpene sind chemische Wasserstoffverbindungen und werden hauptsächlich aber nicht nur über die Blätter in die Atmosphäre abgegeben Wir können das riechen und sehen. Zu den Terpenen gehören auch ätherische Öle und Harze – jeder kennt den Tannen und Fichtenduft – sehen kann man vor allem manchmal im Sommer einen leicht blauen Dunst über den Wäldern.
„World Wide Wood das Kommunikationssystem“
unserer Wälder ist hochkomplex. Ich möchte es als filigran beschreiben. Bäume warnen ihre Umgebung vor Fressfeinden, Dürre und anderen Gefahren über ihr Wurzelsystem, das mit Pilzen, Moos, Farn und kleinsten Lebewesen im Mikrobereich über ein weitverzweigtes Wurzelnetz verbunden ist, Signale aussendet und diese kommuniziert. Die Forschung geht davon aus, dass es über dreihunderttausend Pflanzenvokabeln gibt, entschlüsselt wurden bisher erst ca. 80000
Wissenschaftlich belegbare Nachweise aus Japan.
2007 gründet Dr. Qing Li in Japan die Gesellschaft für Waldmedizin, die in mehreren Forschungsreihen wissenschaftlich belegbare Nachweise für die Wechselwirkung zwischen Waldumgebung und menschlichen Organismus aufzeigen konnte. Seit 2012 wird an japanischen Universitäten Forst Medici (Waldmedizin) gelehrt.